Etwas enttäuscht und vor allem verwundert waren wir vor einer knappen Stunde, als wir die von uns anvisierte Unterkunft in Naschtifan erreichten. Von dem älteren Ehepaar, das im einzigen, erleuchteten Raum der Anlage saß, wurden wir zunächst kaum beachtet und erst nach einiger Zeit und ohne weitere Worte in ein Zimmer geführt. Über den Preis für die Übernachtung wollte der Herr nicht mit mir sprechen. Auch weitere Nachfragen konnten wir nicht stellen. Denn nachdem er uns einen Tee serviert hatte, verschwand er schleunigst wieder. „Wo war sie hin, die iranische Gastfreundschaft?“, fragten wir uns da schon. Trotz aller Sprachbarrieren konnten wir bislang immer noch das Nötigste mit unseren Gastgebern absprechen und so herzlos bin ich selten empfangen worden.
Dann klärte sich die Situation aber noch auf. Wir waren schon auf dem Fußweg hinein ins Dorf, um nach etwas Essbarem zu suchen, da fing uns ein älterer Mann mit seinem Auto ab, dem Herrn aus der Unterkunft sah er wie aus dem Gesicht geschnitten aus. Allerdings sprach er etwas Englisch und war sehr freundlich. Offensichtlich wurden wir von dem Bruder unseres Gastgebers in Empfang genommen.
Mittlerweile hat uns Puryaghub, also die herzliche Version des Geschwisterpaares, ein Abendessen in der Unterkunft angeboten. Nun warten wir auf Kebab nach lokaler Art und können es kaum erwarten. Wir haben beide einen Bärenhunger.
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Hey Michael, herzlichen Glückwunsch, deine Ausstellung läuft! Die Bilder sind einfach wunderschön. Und deine bzw. eure Erlebnisse und Erfahrungen dazu lesen zu können macht richtig Freude.
Viel Erfolg!